Aus einer Laune heraus beschlossen unter der Federführung von Wilhelm Gehlker 1957 einige Lavelloher Bürger einen Verein zu gründen, der sich dem Schießsport widmen wollte.
Zum geschäftsführenden Vorstand des Schützenvereins Lavelsloh e. V. im Gründungsjahr gehörten:
Wilhelm Gehlker (1. Vorsitzender)
Hermann Seelhorst (1. Kassenwart)
Heinrich Fischer (1. Schriftführer)
Wilhelm Bente (2. Vorsitzender)
Heinrich Engelke (2. Kassenwart)
Heinrich Dörgeloh (2. Schriftführer)
Es wurden erste Ausführungen der späteren Satzung artikuliert. Weiterhin wurden, da passend der Lavelsloher Herbstmarkt anstand, die ersten Mitglieder rekrutiert. Auf einer Liste wurde das neue Mitglied verzeichnet. Damit verbunden war eine sofortige Zahlung einses Mietgliedbetrages in Höhe von 5,00 DM.
Es ging schon damals rapide bergauf. Der Zulauf zum „Schützenverein" war über die Maßen erfolgreich. Im Gasthaus Fischer, in der Ortsmitte von Lavelsloh, traf man sich um über den weiteren Fortgang zu beratschlagen. Wie und wo sollte geschossen werden?
Nach einer Begehung der Räumlichkeiten des Vereinslokales war es schnell beschlossene Sache, dass der Saal zum Luftgewehrschießen ideal geeignet ist. Es wurde eine demontierbare Anlage errichtet und die ersten Übungsabende konnten abgehalten werden.
Nach der Wintersaison strebte man der Königsklasse, dem Kleinkaliberschießen, zu. Möglichkeiten bot das Grundstück des Vereinslokales, das sich zu dem Zeitpunkt im Besitz der Familie Odin Gehlker befand, zum Bau einer 50 Meter Schießbahn.
Unter großen Mühen und noch mehr persönlichem Einsatz der Mitglieder wurde ein offener Schießstand gebaut. Geschossen wurde aus einem Anhang von zwei, zu dem Zweck, errichteten Garagen. Die Bedingungen waren aus heutiger Sicht katastrophal. Bei Nassem Wetter sorgte eine leistungsfähige Pumpe dafür, dass der Schießstand nicht im Wasser versank.
Aber man war froh, das man ohne öffentliche Unterstützung, nur mit Hilfe von Sponsoren und seiner eigenen Schaffenskraft überhaupt so etwas wie einen geregelten Schießbetrieb zu Stande brachte.
Der wichtigste Schritt war damit getan, nun stellte sich aber heraus, das im Luftgewehrschießbetrieb die Kapazitäten der mobilen Anlage bei Weitem nicht mit den Anforderungen standhielt. Es wurde erst besser, als man sich dazu durchrang, den Luftgewehrstand auf dem Dachboden des Saales zu errichten. Nun konnte man allen Bedingungen damaliger Zeit gerecht werden.
Neben dem sportlichen Schießen wurde auch das traditionelle, obwohl von einer eigenen Tradition noch nicht die Rede sein konnte, und gesellschaftliche eines Schützenvereins nicht vernachlässigt.
Es wurden Planungen für ein Schützenfest aufgenommen und 1958 war es dann soweit, Oscar Siegel war der erste Schützenkönig. Diesem Anfang folgten in ununterbrochener Reihenfolge, bis heute, ein König dem anderen.
Aber auch im Sportschießen waren unsere Schützen sehr erfolgreich. Viele Pokale und Auszeichnungen, die wir bis heute in Ehren halten, zeugen vom Ehrgeiz und vom Erfolg der Schützen. Besonders und stellvertretend, sollen hier die jahrelang laufenden Olympiaschießen zur Finanzierung unserer Olympiamannschaft in der Disziplin Sportschießen, angeführt werden. Während der Laufzeit waren unsere Schützen in jedem Jahr mit sechs oder sieben Schützen in München, um sich dem Kampf um den besten Schützen im Luftgewehrschießen zu stellen. Beachtlich waren die Plätze unter den 100 besten Schützen im Staate, bei einer Beteiligung von ca 700 bis 800 Schützen, die der eine oder der andere Lavelsloher erreichte.
Bis 1978 wurde der Verein von Wilhelm Gehlker geführt, der aus gesundheitlichen Gründen den Vorsitz abgab. Bei der Neuwahl wurde sein Sohn Claus Friedrich Gehlker zum Vorsitzenden gewählt und bis heute leitet er die Geschicke des Vereines.
Auf dem Schützenfest 1980 in Darlaten wurde Wilhelm Gehlker die höchste Ehrung zuteil, die der Schützenkreis zu vergeben hatte. Kreisvorsitzender Hermann Harling ernannte ihn zum Ehrenmitglied des Schützenkreises.
1982 war dann Geburtstag. 25 Jahre
Schützenverein. Der Anlass war Grund genug ein großes Fest zu feiern. Der nicht zu beneidende König in diesem Jahr war Helmut Meier mit seiner Frau Martha. Ein großer Sternmarsch zum Sportplatz mit vielen Reden und außergewöhnlichen Ehrungen nahm einen umfangreichen Raum im Programm ein. Danach Einmarsch mit allen Gästen in das Festzelt am Schützenhaus. Es war berstend voll. Zu allem Unglück setzte auch noch ein heftiger Platzregen ein, der aber nur von kurzer Dauer war. Nach einigen Stunden hatte sich aber alle Aufregung gelegt, viele Vereine hatten sich in fast allen Gaststätten im Dorf verteilt und somit eine Möglichkeit geboten, einen vernünftigen Ablauf des Geschehens zu gewährleisten. Abends wurde dann ein rauschendes Fest gefeiert und die Strapazen des Nachmittags waren vergessen.
Die folgenden Jahre waren geprägt von einem stetigen Auf und Ab in den schießsportlichen Leistungen. Der Spielmannzug, seit Jahren ein treuer Begleiter unseres Vereines, erlebte eine zweite Blüte, die sich bis heute in alter Frische hält.
Umfangreiche Sanierungs- und Baumaßnahmen prägten die zweiten
25 Jahre unseres Vereines. Nachdem im Jahre 1972 die beiden Garagen durch einen kompletten Neubau in Holzrahmenbauweise ersetzt wurden, waren in den Achtzigern umfangreiche Sicherungsmaßnahmen erforderlich.
Unter der Federführung unseres unvergessenen Willi Engelke, wurde der gesamte Bau verklinkert. Einige Jahre später dann der Neubau von den Sozialräumen und des Aufenthaltraumes. Parallel dazu wurde durch eine präzise geführte Finanzplanung das gesamte Areal des Schützenvereines in dessen Besitz überführt, wir sind somit einer der wenigen Vereine, die auf eigenem Grund und Boden agieren.
Auch wurde es nicht versäumt, sich der neuen Medien zu bedienen. Durch kreative Arbeit war es nun möglich neueste Nachrichten zeitnah darzustellen, es werden die Aktivitäten unseres Vereines in Bild und Schrift einer breiten Öffentlichkeit dargeboten und vorgestellt.
Passend zum Endspurt vor dem 50. Geburtstag können Sie jetzt diesen kleinen Abriss unserer Vereinsgeschichte lesen, der sicherlich nicht vollständig das Geschehen widerspiegelt, aber unsere Vereinsmitglieder dazu anregt, sich Gedanken zu machen über Anekdoten und Geschichten die dann dazu führen werden, einen Lebenslauf zu erstellen, der nicht nur die Vereinsgeschichte darstellt, sondern auch einen Teil unseres dörflichen Lebens.
(Text aus der Chronik zum 50 jährigen bestehen des Schützenverein Lavelsloh e. V. )